Digital und Analog – die Kluft überwinden
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren viele neue Formen des Journalismus hervorgebracht. Die Technik hat den Journalistenberuf und die Redaktionsarbeit verändert, das mediale Angebot und ebenso die Konsumenten. Wie lässt sich die Kluft zwischen digitalen und analogen Medien überwinden?
Der klassische Zeitungsjournalismus stirbt immer weiter aus. Sinkende Auflagen, nachlassende Werbe-Einnahmen, veraltete Strukturen, mühselige Distributionswege. Viele Medienhäuser haben die Geschwindigkeit der Digitalisierung unterschätzt und sich zu spät auf dem Markt der digitalen Medienangebote platziert.
Nach Analog – digital
- Analoge Medien (auch “alte Medien” genannt): Printmedien (Medien in gedruckter Form, wie Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Plakate etc.), Audiokassetten, VHS-Kassetten, Schallplatten usw.
- Digitale Medien (“neue” Medien): CDs, Internet, Computer- und Konsolenspiele, Mobiltelefone, digitale Fotos, digitales Radio, digitales Fernsehen und digitales Video, Tablets sowie E-Books.
Die digitale Mediapolis als Chance
Durch die Digitalisierung ist der Journalismus mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur die technischen Rahmenbedingungen haben sich verändert, sondern auch die Stellung des Journalismus in der öffentlichen Kommunikation. Die klassischen journalistischen Angebote spielen für immer weniger Menschen bei ihrer Meinungsbildung eine wichtige Rolle.
Die Identität des Journalismus ist extrem herausgefordert.
“Während einige traditionsreiche Zeitungshäuser – auch in Deutschland – ums Überleben kämpfen, erkennt eine neue Generation von experimentierfreudigen Journalisten, Bloggern und sozialen Netzwerkern die Herausforderungen der Digitalen Mediapolis als Chance: Die veränderte Öffentlichkeit im Internet ruft eine publizistische Avantgarde auf den Plan, die sich mit dem Rückbau der Medienbranche nicht abfindet, sondern – im Gegenteil – einen interaktiven Versammlungsort im Netz schaffen will, der zugleich das Fundament für einen zukunftsfähigen New Digital Journalism bilden könnte.” Professor Dr. Stefan Weichert
Mediales Verhalten auf dem Land
Hier auf dem Dorf gibt es immer noch Abonnenten der gedruckten Regionalzeitung – die Märkische Allgemeine Zeitung. Und zweimal die Woche legt vielleicht ein ehrgeiziger Schüler die regionalen Gratis-Zeitungen, zum bersten gefüllt mit den neusten LIDL und NETTO-Angeboten vor die Haustür. Immerhin, diese Zeitungen bringen lokale Neuigkeiten.
Und sie werden gelesen, hauptsächlich von den Alten, die einen Großteil der Bevölkerung auf den Dörfern ausmachen. Die, noch kein Smartphone haben und oftmals auch keinen Computer.
Die jungen Menschen informieren sich hauptsächlich über das Internet. Und dort vor allem über die sozialen Medien.
Da sind regionale Schranken und physische Entfernungen irrelevant.
Wenn man sich allerdings dafür interessiert was im eigenen Ort und der eigenen Umgebung ist das Internet nicht automatisch mit den aktuellsten Auskünften ausgestattet.
Die Regionen, in denen engagierte Menschen Zeit, Know-How und Liebe in das Aufbereiten und Verbreiten lokaler Nachrichten stecken, können sich glücklich schätzen.
Die Kluft überwinden
Wie kann man diese Kluft nun überwinden? Auch den noch ganz im Analogen lebenden Bürgern Zugang zur digitalen Welt verschaffen, in dieser digitalen Welt aber einen nachbarschaftlichen Austausch installieren, der regional verhaftet und heimatlich ist?
Wirzulande begibt sich auf diese Forschungsreise und hofft, Antworten zu finden.
Hier ein spannender Artikel über die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Bürgerjournalismus in der Süddeutschen Zeitung.